Entity Framework Core 7.0
Eintrag zuletzt aktualisiert am: 24.11.2022
Entity Framework Core 7.0 ist der Nachfolger von
Entity Framework Core 6.0
Fakten
- Erschienen zusammen mit .NET 7.0 am 8.11.2022
- Standard-Term-Support (STS) für 18 Monate
- Entity Framework Core 7.0 läuft auf .NET 6.0 und 7.0!
- Einige Breaking Changes gegenüber Version 6.0: docs.microsoft.com/en-us/ef/core/what-is-new/ef-core-7.0/breaking-changes
- Bessere Performance im Vergleich zu Entity Framework Core 6.0 insbesondere beim Ändern von Datensätzen
Neue Features (Auswahl)
Reverse Engineering
Forward Engineering- Migrationsklassen: Ausschalten der Warnungen für fehlende XML-Kommentare
Mapping
- TPC-Vererbung
- Entity Splitting
- JSON-Mapping für abhängige Objekte ("Aggregates") mit OwnsOne() / OwnsMany()
- Konventionen leichter konfigurieren mit ConfigureConventions(ModelConfigurationBuilder configurationBuilder)
- N:M-Beziehungen jetzt auch unidirektional möglich, d.h. es muss zwischen zwei Entitäten mit N:M-Kardinalität kein wechselseitiges Navigationsproperty in beide Richtungen geben; eine Richtung reicht.
- Zur Festlegung des Kaskadierendes Löschen können Entwickler nun die Annotation [DeleteBehavior] auf Navigationseigenschaften anwenden. Dies ist eine Alternative zum Aufruf der Methode OnDelete() im Fluent-API.
Queries
- Abbildung der Ergebnisse von SQL-Abfragen auf primitive Typen
- Gruppierung anhand eines Entitätstyps
- Group() am Ende einer LINQ-Abfrage
- String.Join() + String.Concat(): wird in SQL COALESCE() übersetzt
- String.IndexOf(): wird in SQL CHARINDEX() übersetzt
- EF.Functions.AtTimeZone()
- EF.Functions.StandardDeviationSample(), EF.Functions.StandardDeviationPopulation(), EF.Functions.VarianceSample(), EF.Functions.VariancePopulation()
- Neue Geo-Daten-Operatoren, die in SQL übersetzt werden: GeometryCombiner.Combine(), UnaryUnionOp.Union(), ConvexHull.Create(), EnvelopeCombiner.CombineAsGeometry()
- GetType() bei TPH-Vererbung: x.GetType() == typeof(y)
CUD
- Massenoperationen/Bulk Updates mit ExecuteUpdate() und ExecuteDelete()
- Einfügen, Ändern und Löschen per Stored Procedure bei SaveChanges()
Sonstiges
- Neue Interceptoren (Interceptoren erlauben Einflussnahme auf interne Prozesse von Entity Framework Core)
- Konventionen per Remove() und Add() ändern via Conventions in ModelConfigurationBuilder bei ConfigureConventions()
- Wertkonverter auch für datenbankseitig automatisch generierte Primärschlüssel, wenn Schlüssel eigenständiges Wertobjekt ist (im Sinne des Domain-Driven Design - DDD)
- Temporale Tabellen auch bei Table Splitting alias Owned Entities
Details zu Entity Framework Core 7.0
Mit Entity Framework Core 7.0 schließt Microsoft weitere der verbliebenen Lücken zum klassischen Entity Framework. So kehren die T4-Codegenerierungsvorlagen zurück, um beim
Reverse Engineering die generierten Entitätsklassen und die Kontextklasse anzupassen. Beim Mapping können .NET-Entwickler nun wieder die Table-per-Concrete-Type-
Vererbung (TPC) erzwingen oder mit Entity Splitting eine Klasse auf mehrere Tabellen aufteilen. Auch das Konfigurieren eigener Konventionen fällt einfach mit dem Überschreiben der
Methode ConfigureConventions() in der Kontextklasse. Zurück ist auch die Option, dass die
Methode SaveChanges() Stored Procedures aufruft statt INSERT-, UPDATE- und DELETE-Befehle zum
Datenbankmanagementsystem zu senden.
Zudem erlaubt Microsoft nun ein Mapping komplexer Typen auf
JSON-Spalten und hat mehr Interceptoren eingebaut, um die internen Abläufe von Entity Framework Core an Entwicklerwünsche anpassbar zu machen. Zudem hat Microsoft die Einsatzszenarien von Wertkonvertern, Temporalen Tabellen und N:M-Beziehungen erweitert und neuem auf
SQL abbildbare
LINQ-Funktionen (AtTimeZone(), StandardDeviationSample(), StandardDeviationPopulation(), VarianceSample(),VariancePopulation()) in dem statischen
Objekt EF.Functions ergänzt. Auch einige Standardzeichenkettenoperationen wie String.Join(), String.Concat() und String.IndexOf() übersetzt Entity Framework Core nun in
SQL. Die Einsatzszenarien der Operatoren GroupBy() und GroupJoin() wurden erweitert.
Geschwindigkeitsvorteile hat Microsoft vor allem beim Speichern von Änderungen (Weniger Rundgänge zur Datenbank durch Verzicht auf eine explizite
Transaktion, wenn die
Methode SaveChanges() nur einen einzigen
SQL-Befehl sendet), beim Einfügen von mehreren Datensätzen und bei den optionalen Runtime Proxies, die man für Change Tracking oder
Lazy Loading einsetzen kann, erzielt.