CSharp 2.0 (C# 2.0)
Eintrag zuletzt aktualisiert am: 30.11.2016
Die Sprache C# ist in der Version 8.0 Teil des
.NET Framework 2.0.
Verabschiedet als Standard von der
ECMA im Juni 2005.
Hinweis: C# 2.0 wird zum Teil auch als
C# 8.0 bezeichnet, weil es die zweite Version dieser Sprache ist. Der csc.exe-
Compiler melde sich mit "
C# 8.0".
Zentrale Neuerung im
C# 8.0-
Typkonzept gegenüber Version 7.0/7.1 sind:
Weitere Neuerungen:
Generische Klassen
Generische Klassen erlauben, dass ein Nutzer einer Klasse die Datentypen, die der Typ verarbeiten soll, vorgibt. Gernerics sind in anderen Spachen auch als
Templates bekannt.
Die Definition einer generischen C#-Klasse für ein Tennis-Doppel zeigt Listing 1. Die Klasse Doppel erwartet, dass die Datentypen für die Mitglieder Partner1 und Partner2 bei der Instanziierung der Klasse vorgegeben werden. Eine gültige Instanziierung für ein gemischtes Doppel wäre z.B. Doppel<Mann,Frau> d1 = new Doppel<Mann,Frau>(m,f); während die Angabe von zwei Mann-Objekten in diesem Konstruktor zum Fehler führen würde. Den durch die Typparameter <Mann, Frau> näher spezifizierten Datentyp nennt man einen
Constructed Type.
Ein wichtiges Ansatzgebiet für
Generics sind typisierte
Objektmengen. Während die .NET-Klassenbibliothek bisher nur untypisierte
Objektmengen definiert hat, ermöglichen in .NET 2.0 die in dem neuen Namensraum
System.Collections.
Generic hinterlegten Klassen die einfache Definition von typisierten
Objektmengen.
Generics können auch auf andere .NET-Typen wie Strukturen, Schnittstellen und
Delegaten sowie auf Methoden angewendet werden. Zunächst profitieren nur C# und
Visual Basic .NET von den
Generics.
namespace de.Tennis
{
public class Doppel<PartnerTyp1, PartnerTyp2>
{
public PartnerTyp1 Partner1;
public PartnerTyp2 Partner2;
public Doppel(PartnerTyp1 Partner1,PartnerTyp2 Partner2 )
{
if ((Partner1.GetType().ToString() != Partner2.GetType().ToString()))
{ Console.WriteLine("Gemischtes Doppelt!"); }
else { Console.WriteLine("Gleichgeschlechtliches Doppel!");
}
}
}
}
Die zweite wichtige Neuerung im
Typkonzept sind partielle Klassen, denen man den Programmcode einer Klasse auf mehrere einzelne Klassendefinitionen aufteilen kann. Dabei können die Klassendefinitionen auch in verschiedene Datei existieren. Ein .NET-Sprachcompiler, der das Schlüsselwort partial unterstützt, setzt die einzelnen Definitionen zu einer gemeinsamen Klasse zusammen.
Partielle Klassen erlauben, dass verschiedener Entwickler an einer Klasse arbeiten können bzw. das ein Teil einer Klasse automatisch durch ein
CASE-Tool generiert wird, während andere Teile händisch codiert werden. Microsoft setzt partielle Klassen in
Webforms und
Windows Forms ein. Während in ASP
.NET 1.0 Webforms durch
Vererbung in einer A
SPX-Klasse und eine Code-Behind-Klasse getrennt wurden, ist dies in
ASP.NET 2.0 besser durch partielle Klasse gelöst. Auch der "Windows Form Designer Generated Code" einer Windows Form soll in eine separate Klasse (Formularname.Designer.cs) ausgelagert werden können; in der aktuellen Alpha-Version ist letztere Funktion aber noch nicht auffindbar.
C# 2005 unterstützt
Nullable Value Types durch ein besonderes Sprachkonstrukt: Durch ein Fragezeichen als Suffix eines
Wertetyps in einer Typdeklaration sorgt der C# 2005-
Compiler automatisch dafür, dass der
Wertetyp in die generische System.Nullable-Struktur verpackt wird.
public void NullableTypes()
{
int a = 1;
// Elegante Deklaration in C#
int? b = 2;
// a = null; // verboten!
b = null; // Erlaubt
// Explizite Deklaration
System.Nullable<Int32> c = null;
c = 100;
Demo.Print(c.HasValue.ToString());
Demo.Print(c.Value.ToString()); // Achtung: Geht nur, wenn c tatsächlich einen Wert hat!
// Besser: "Null" abfangen
Demo.Print ("b = " + ( b.HasValue ? b.Value.ToString() : "null"));
}
??-Operator
Einziger neuer Operator in C# 2005 ist das doppelte Fragezeichen. ?? liefert den Wert der vorangestellten Ausdrucks, wenn dieser nicht Null ist. Wenn der Wert Null ist, wird der Wert des nachfolgenden Ausdrucks übergeben.
// Umwandlung eines Nullable Int in einen Int
int? d = null;
int e = d ?? -1;
// Behandlung eines Strings
string s = null;
Demo.Print ("s = " + (s ?? "(kein Inhalt)"));
Leider ist der Operator nicht hilfreich, wenn man einen nullable Zahlenwert ausgeben möchte, da beiden Operanden den gleichen Typ besitzen müssen.
// geht nicht :-( Demo.Print("d = " + (d ?? "null"));
C# 8.0 unterstützt außerdem anonyme Methoden, mit denen Programmmcode direkt einem
Delegaten zugewiesen werden kann. Anstelle des Verweises auf eine entsprechende Ereignisbehandlungsroutine (benannte Methode)
this.Hello
Button.Click += new System.Event
Handler(this.Hello
Button_Click);
kann mit dem Schlüsselwort delegate nun direkt ein Codeblock (anonyme Methode) zugewiesen werden:
this.Hallo
Button.Click += delegate { Console.WriteLine("Hallo Welt!"); };
this.Hallo
Button.Click += delegate { Console.WriteLine("Hallo Holger!"); };
Der Windows Form-Designer unterstützt diese Form von
Delegaten aber noch nicht. Die vierte und letzte Änderung an der Sprachsyntax von C# stellt das Schlüsselwort yield für die einfachere Entwicklung von
Iteratoren in selbst definierten
Objektmengen dar.
Weitere Änderungen
Mit einem zweifachen Doppelpunkt kann ein bei der Nutzung eines voll qualifizierten Klassennamens (
System.Console) definiert werden, dass es sich dabei um einen globalen Namensraum handelt (::
System.Console).
Standardisierung
C# 8.0 ist noch nicht bei
ECMA und
ISO standardisiert.